Studienfahrt der TG12 nach Rom

„Ich kann sagen, dass ich nur in Rom empfunden habe, was eigentlich ein Mensch sei.
Zu dieser Höhe, zu diesem Glück der Empfindung bin ich später nie wieder gekommen.“
(Goethe zu Eckermann, 9. 10. 1828)

Was verbindet das Kolosseum mit dem Palazzo Venezia in Rom?

Kurz vor den Sommerferien fuhren 25 Schülerinnen und Schüler der Zeppelin-Gewerbeschule des Technischen Gymnasiums aus der Jahrgangsstufe 12 zu einer Studienfahrt nach Rom. V. Kubach und G. Stippler begleiteten die fünftägige Fahrt. Die Unterkunft war zentral in einem kirchlichen Gästehaus nur zehn Gehminuten vom Petersplatz entfernt, der bereits am ersten Tag erkundet wurde. Fast alle Teilnehmenden hatten Referate vorbereitet, die sie im Rahmen der Rundgänge vorstellten. So erfuhren die Teilnehmenden wissenswerte Details zur Schweizer Garde, zum Bau des Petersplatzes und zur Wasserversorgung Roms.

Mit vielen Referaten zur Antike ging es am zweiten Tag weiter. In St. Clemente startete die Gruppe in der Oberkirche mit Mosaiken aus dem 12./13. Jahrhundert. Dann gingen alle in die Tiefe der Unterkirche aus dem 4. Jahrhundert, die wieder freigelegt wurde. Viele Fresken aus dem 11. Jh. sind dort noch erhalten geblieben. St. Clemente bietet noch mehr. Über eine Treppe ging es weiter hinab in die Vergangenheit der Antike, denn weiter unten wurden römische Häuser und ein bedeutendes Mitrasheiligtum freigelegt, über das die Kirche errichtet wurde. Im Anschluss an die Kirche wurde das Kolosseum besichtigt. Die berühmten Spiele und Gladiatoren gehörten bei den Römern zum Alltag. Alle durften kostenfrei die Spiele besuchen und das Kolosseum bot mehr als 50.000 Besuchern Platz. Der Name kommt übrigens von einer ehemaligen Kolossalstatue für Kaiser Nero, die früher in der Nähe des Amphitheaters stand. Nach der Mittagspause wurde das Forum Romanum erkundet. Die Reste der alten Gebäude, Tempel und Basiliken ließen die Pracht der antiken Millionenstadt erahnen. Den Abschluss bildete das Trajansforum mit der Trajanssäule, für das ein Hügel in der Höhe der Säule abgetragen werden musste.

Der zweite Tag wurde in der heutigen Altstadt verbracht. Es ist typisch für Rom, dass alte Bestandteile in der neuen Stadt weiterleben. So wurden viele Renaissance- und Barockpaläste mit den Steinen der antiken Stadt gebaut, z.B. der Palazzo Venezia. Die Teilnehmenden schlenderten durch viele Gassen, die sich plötzlich in Plätze öffnen. So wurde der Campo dei Fiori mit seinem Markt und die Piazza Navona erkundet. Die Nationalkirche der Franzosen mit Gemälden von Caravaggio und das Pantheon durften ebensowenig fehlen, wie die Jesuitenkirche St. Ignatio mit ihren bedeutenden Fresken der Illusionsmalerei. Nachmittags wurde nach dem Pantheon und einer Station am Café Tazza d‘ oro (goldene Tasse) der Trevibrunnen besichtigt. Den Abschluss bildete die spanische Treppe mit der Via Condotti. Immer wieder wurden Pausen eingelegt, um Wasservorräte an den zahlreichen römischen Brunnen aufzufüllen, ein Eis zu essen oder einen Café zu trinken, wie die Römer zum Espresso sagen, der vom Wort her ein „Eilbrief“ ist.

Der dritte Tag gehörte der Basilika St. Peter. Die bedeutendste Kirche der Christenheit wurde innen ausführlich vorgestellt. Die Weite und Größe der Basilika überrascht immer wieder neu. Mehr als 20.000 Besucher können in der Basilika sthen. Die einzigartigen Kunstwerke der Vorhalle mit den Portalen, der Pietá von Michelangelo, die zahlreichen Grabdenkmäler für die Päpste und Statuen des Mittelalters sind in dieser Fülle beeindruckend. Wer wollte durfte im Anschluss an den Rundgang zur Kuppel hinaufgehen, um den Rundumblick über Rom und die vatikanischen Gärten zu genießen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Man ging Einkaufen, bummelte mit einem Eis durch die Stadt, fuhr mit dem Zug ans Meer oder besichtigte eine Katakombe.

Zu schnell ging die Zeit vorbei und leider hieß es am fünften Tag schon wieder sehr früh die Heimreise anzutreten. Albrecht Dürer brauchte für die Strecke im Mittelalter von Nürnberg aus drei Wochen mit einem Pferd. Mit zahlreichen Pferdestärken auf der Straße, in der Luft und auf den Gleisen schaffte es die Gruppe in knapp neun Stunden. Alle kamen wohlbehalten wieder zu Hause an, worüber sich die Verantwortlichen freuten.

Rom ist eine faszinierende Stadt, die für viele weitere Besuche noch bemerkenswerte Überraschungen anbietet, so dass sich eine weitere Fahrt in jedem Fall lohnt. Buon viaggio!

Auf dem Forum Romanum

„Wissensdurstiger“ Schüler am Bücherbrunnen

Regenbogen über dem Vatikan

Die „römische Wölfin“ auf dem Kapitol