Schulentwicklung

1. Grundsätze

  • Qualitativ hochwertige Arbeit – letztlich „guter Unterricht“ – stand immer schon im Mittelpunkt schulischen Bemühens. Es gilt also, bisher Geleistetes immer wieder wert zu schätzen.
  • OES hilft, dem Qualitätsbemühen eine Struktur zu geben, die Qualitätsentwicklung planbar zu machen, leichter „handhabbar zu gestalten“, also zu „managen“. Deshalb ist für uns Qualitätsmanagement keine Reduktion auf ausschließliche Kundenorientierung und betriebswirtschaftliches Handeln, sondern umfassender das ganze schulische Leben betreffend.
  • Zentrale Bedeutung hat die Realisierung des Leitbildes auf allen Ebenen der Prozesse, um gerechtes und nachhaltiges Handeln zu fördern.

2. Struktur

    • Schule gliedert sich in vier zentrale Arbeitsfelder, nämlich Organisation, Unterricht, Personal und Kooperation.
    • Damit sind auch die Entwicklungsfelder definiert: Entwicklung der Organisationsstruktur (oder Organisationsentwicklung i. e. S.), Unterrichtsentwicklung, Personalentwicklung und Kooperationsentwicklung.
    • Basis aller vier Bereiche ist die Organisationsentwicklung im Sinne von OE mit Grundsätzen wie: „Betroffene zu Beteiligten machen“ usw. Damit ist im Wesentlichen auch der Füh-rungsstil als „sozial-integrativ“ und „kooperativ“ definiert.
    • Dach des Ganzen sind das Leitbild und die Qualitätsentwicklung.

qualitempel

  • Die vier Säulen sind auch Gestaltungsgrundlage unseres Organigramms:
    • Unterricht als das sog. „Kerngeschäft“ verlangt, dass die Unterrichtsfächer sich im Organigramm abbilden lassen. Damit ist auch die Unterrichtsentwicklung strukturell klar verortet. Einteilungskriterium in Abteilungen sind deshalb Fächer und Fachrichtungen bzw. Berufsfelder.
    • Die Unterrichtsfächer werden von Kolleginnen und Kollegen vertreten. Personalführung und Personalentwicklung sind damit zentrale Aspekte der Organisation Schule. Deshalb müssen u. E. die Lehrkräfte im Organigramm klar zugeordnet werden können.
    • Die Organisationsstruktur prägt zwar den schulischen Alltag in besonderer Weise. Organisation ist dabei kein Selbstzweck, sondern dient gutem Unterricht. Hier sind die Aufgaben der Fachgruppenleiter als Vertreter einer Schulart von herausragender Bedeutung.
    • An einer beruflichen Schule sind die Beziehungen nach außen differenziert. Deshalb erscheint es gerechtfertigt, von einer vierten Säule, der Kooperation und damit der Kooperationsentwicklung, zu sprechen.
  • Die Aufgaben in allen genannten Bereichen werden in der sog. „Führungsmatrix“ beschrieben.
  • Neben vielfältigen Schnittstellen gibt es Querschnittsaufgaben, die weder horizontal noch vertikal zugeordnet werden können. Da davon ausnahmslos alle betroffen sind, werden diese im Organigramm ganz oben dargestellt. Dies ist auch insofern kein Problem, als unser Organigramm Funktionalität und nicht Hierarchie abbilden will.
  • Zu diesen Querschnittsaufgaben zählt die Schulentwicklung. Dem Schulleiter als dem Gesamtverantwortlichen ist ein SE-Koordinator an die Seite gestellt, der die eigentliche Entwicklungsarbeit, die in Projektgruppen stattfindet, koordiniert. Da das Leitungsteam (auch das erweiterte) und die GLK in die Prozesse eingebunden sind, erübrigt sich aus un-seren Erfahrungen eine Steuergruppe. Dies auch deshalb, da die Entwicklungsschwerpunkte im Sinne der Dimensionen definiert sind.
  • Unsere Entwicklungsdimensionen sind:
    • Unterricht (gesetzt)
    • Schulführung und –organisation (gesetzt)
    • IuK = Information und Kommunikation (gewählt)
      Diese gilt es auf der Basis von Teambildung und Feedback im Hinblick auf das Leitbild zu entwickeln.

3. Ausgestaltung

3.1 Grundlagen

  • Leitbild
    Das Leitbild der Zeppelin-Gewerbeschule entstand im Rahmen des STEBS-Prozesses und wurde im Frühjahr 2008 von der GLK verabschiedet. Es wird zu Beginn eines Schuljahres allen neuen Schülern ausgehändigt und von den Klassenlehrern ausführlich besprochen. Aufgrund der großen Akzeptanz wird eine Überarbeitung erst nach der Fremdevaluation in Erwägung gezogen.
  • Teambildung
    Gerade die Teambildung wird als ein kontinuierlicher Prozess gesehen, der nicht beschlossen und auf einen Termin hin begonnen werden kann. Dies auch deshalb, weil Teamarbeit von vielen immer schon praktiziert wurde und an einigen Stellen notwendig war und ist. Dies wiederum gilt im Besonderen an einer gewerblichen Schule, an der Unterricht im Lernfeld und ausgesprochen projektorientiert stattfindet. Häufig ist teamorientiertes Arbeiten unabdingbar, insbesondere in kleinen Fachgruppen. Auf Schulentwicklungsebene sind Projektteams selbstverständlich. Auf Organisationsebene über das Leitungsteam und die Fachteams im allgemeinbildenden Bereich. Darüber hinaus eher informell. Ausgeprägt sind im Organisationsbereich hingegen Tandem-Lösungen.
  • Feedback
    Zur Entwicklung einer Feedbackkultur gibt es frühe Ansätze an der Schule. Pilotversuche im Bereich des Schüler-Lehrer-Feedbacks sind im Umfeld einer Fortbildungsreihe von Dr. Döbber in der Abteilung Bau/Farbe schon vor Jahren gemacht worden. Diese Ergebnisse galt es ebenso wie vielfältige individuelle Erfahrungen nutzbar zu machen. Dies ist in der zu Beginn von OES eingerichteten Projektgruppe geschehen.
  • Selbstevaluation
    Erfahrung mit Evaluation hatte die Schule lange vor STEBS und OES. In Form einer umfassenden „Klimabefragung“ wurde 2005 die Schule analysiert. Die Auseinandersetzung mit den Ergebnissen war allerdings recht kontrovers, so dass die Impulse nicht ausreichten, die Schule von sich aus frühzeitig für die STEBS- und OES-Entwicklungen zu interessieren. Ausgeprägte Vorbehalte Evaluationen gegenüber waren abzubauen. Ferner ist heute allen in der Schulentwicklung Beteiligten klar, dass uns nur ein weiter Evaluationsbegriff voranbringt, dass also Evaluation mehr ist als die Summe der ausgefüllten Fragebögen. Gerade die strukturierte Reflexion von Projekten und Prozessen im Sinne einer kommunikativen Validierung ist u. U. hilfreicher als quantitative Methoden. Die wichtigsten Selbstevaluationen seit OES-Beginn sind die zu: 

    • Information und Kommunikation (Sommer 2010)
    • Schulführung (Herbst 2011)

3.2 Dimensionen

  • Unterricht
    In der Dimension Unterricht ist Sensibilität besonders angesagt, da es sich zwar um das Kerngeschäft, aber auch um den Bereich der pädagogischen Freiheit handelt. In diesem Bereich wird seit langem auch projektorientiert gearbeitet. Hier ist die Gefahr, dass Initiativen im Keim erstickt werden, indem man zu großen Wert auf Projektmanagement und Dokumentation legt, besonders hoch. Gerade in diesem Bereich hat sich gezeigt, dass Gewähren-Lassen unter Umständen dienlicher ist, als die strenge (OES-)Lehre. Speziell für kleinere Projekte haben wir als Quintessenz des Projektmanagements die „Projektbeschreibung“ entwickelt. Sie dient der Dokumentation von Unterrichtsprojekten, die keiner Genehmigung bedürfen.
  • Schulführung und -organisation
    In der Schulführung wurden innovative (Schulentwicklungs-)Elemente bereits vor STEBS und OES implementiert. Seit dem Frühjahr 2006 wird die Schule – ausgeprägter als zuvor – im Team geleitet. Das Leitungsteam trifft sich einmal pro Woche zu einer mehrstündigen Sit-zung, in der es über die aktuellen Fragen („Verwaltung“) hinaus auch um die „Gestaltung“ der Schule und des Schullebens geht. Die Schule wird im Sinne eines kollegialen Führungsstiles geleitet. Schulorganisatorisches wird nicht als Selbstzweck, sondern in seiner dem Unterricht und dem Schulleben dienenden Rolle wahrgenommen. Organigramm und Führungsmatrix lassen im Verbund mit den konkreten Beschreibungen der Strukturen und Prozesse die Organisation transparent erscheinen. Dies wird unterstützt durch die ins Netz gestellten Protokolle der Leitungsteam-Sitzungen. Die Protokolle sind so gestaltet, dass sie als Nachschlagewerk zu allen Tagesordnungspunkten aller Leitungsteamsitzungen genutzt werden können. Im Vorfeld des Schulentwicklungstages am 28.12.2011 fand eine breit angelegte Selbstevaluation der Schulleitung statt. Um die Ergebnisse auf breiter Basis im Kollegium diskutieren zu können, wurde dies bewusst nicht als Feedback, sondern als Evaluation angelegt.
  • Information und Kommunikation (IuK)
    Im Sommer 2010 fand eine Selbstevaluation zu dieser Dimension statt. Eine Arbeitsgruppe aus dem Kollegium wurde zunächst nicht gebildet, da man die Schulleitung am Zuge sah bzw. die Schulleitung bereits weitreichende Überlegungen vor allem für den technischen Bereich der IuK angestellt hatte. Bereits auf der GLK am 22.02.2011 konnte der Schulleiter von folgenden Maßnahmen zur Verbesserung von Information und Kommunikation berichten: 

    • Die Homepage wurde überarbeitet.
    • E-Mail als zentrales Info-Medium festgelegt
    • Festlegung und Einrichtung von Moodle als Intranet und als Kommunikationsplattform
    • SL durchgängig im Haus; keine Terminvereinbarung nötig
    • Sekretariat über Mittag offen
    • LT-Protokolle im Intranet (s. Schulführung)
    • 1x im Monat erweitertes LT (mit ÖPR-Vors., BfC, SE-Koordinator)
    • Einrichtung der EDV-Gruppe
    • Ausstattung aller Lehrerzimmer mit PC
    • Sanierung des Lehrerzimmers (Lezi) und Schaffung kommunikativer Räume (inkl. der Sanierung der kleinen Lehrerzimmer)

    Seither sind als Neuerungen dazugekommen:

    • Stundenplanung mit UNTIS
    • Zentrale Vertretungsregelung durch den StSL und den Stundenplaner
    • Digitale Schwarze Bretter (DSB), „Infoschirme“ genannt
    • Zahlreiche, häufig als Checkliste beschriebene Prozesse im Intranet

    Dennoch wurde in der Schulleitungsevaluation eine Diskrepanz zwischen Erreichbarkeit der Schulleitung und der Zufriedenheit mit Information und Kommunikation deutlich. Deshalb soll sich eine Arbeitsgruppe dieses Themas annehmen, vor allem auch, um die Bedürfnisse des Kollegiums zu konkretisieren.

3.3 Das „Handbuch“

Im Umgang mit innovativen Info-Systemen wurde schnell deutlich, dass – zumindest nach ei-ner Einführungsphase – Parallelsysteme problematisch sind. Zum Beispiel können dieselben Informationen nicht auf Dauer über mehrere unterschiedliche Kanäle befördert werden. Deshalb verzichtet unsere Schule von Anfang an auf ein Handbuch in Papierform. Im Grunde ist das den Lehrkräften zugängliche Intranet unser Handbuch. Internetauftritt und Intranet stellen die Schule als Ganzes, also auch das Qualitätsmanagement, umfassend dar.